Unternehmensweit wertschätzende Kommunikation sicherstellen

Wertschätzende Kommunikation als Erfolgsfaktor
Die Vielfalt von Menschen und ihre Erfahrungen stellen einen wesentlichen Erfolgsfaktor vieler Firmen dar. Global agierende Unternehmen haben erkannt, dass die Art und Weiser der Kommunikation maßgeblich dazu beiträgt, die gemeinsamen Ziele zu erreichen. Doch oftmals stehen uns sprachliche Gewohnheiten im Weg. Boehringer Ingelheim hat sprachlichen Gewohnheiten systematisch hinterfragt und Empfehlungen für eine effektivere Kommunikation erarbeitet. Kein Wunder, dass sich zahlreiche Unternehmen an dem Leitfaden orientieren und Vorschläge übernommen haben. Das Dokument “Empfehlungen für wertschätzende Kommunikation“ ist öffentlich zugänglich und kann über die Website der Charta der Vielfalt heruntergeladen werden.
Empfehlungen im Unternehmen etablieren
Sich auf Empfehlungen zu einigen und diese in einem Leitfaden zusammenzustellen, ist ein wichtiger erster Schritt. Doch wie informiert man ein Unternehmen mit vielen tausend Mitarbeitenden? Wie macht man auf die Existenz der Empfehlungen aufmerksam, hält sie im Bewusstsein der Menschen? Wie unterstützt man die motivierten Teammitglieder bei der Anwendung? Schreibtrainings wären zu teuer und der Inhalt jedes Dokuments ist irgendwann vergessen oder wird im Alltagsstress ausgeblendet. Zum Glück gibt es Software, die sich in Programme wie MS Word, MS Outlook oder beliebige Website einbindet und dem Schreibenden zu jeder Tag- und Nachtzeit sofort eine objektive Rückmeldung geben. Ich möchte in diesem Artikel am Beispiel von WhatImean zeigen, wie gut der Leitfaden von Boehringer Ingelheim mit einer maschinellen Prüfung abgedeckt werden kann. WhatImean wird als Beispiel herangezogen, weil inklusive Sprache und somit wertschätzende Kommunikation für alle frei verfügbar ist und du somit alle Texte selbst testen kannst. Für den Einsatz in Unternehmen bietet der Hersteller mit dem Congree Authoring Server eine Unternehmensplattform für die Sicherstellung qualitativ hochwertiger und konsistenter Inhalte.
Anforderungen an eine Sprache, die alle anspricht
Stereotype Aussagen
Wir ordnen Menschen aufgrund bestimmter Merkmale in soziale Gruppen ein. Das hilft und bei der Orientierung, wird aber zugleich den Individuen nicht gerecht. Zudem verlieren wir im beruflichen Kontext den Blick für besondere Fähigkeiten und Qualifikationen, die hinter den oberflächlichen Merkmalen verborgen liegen. Sprache überträgt und aktiviert Stereotypen, weshalb sie zu vermeiden sind.
Ab Seite 7 geht der Leitfaden auf diese Stereotypen ein und nennt konkrete Beispiele. WhatImean erkennt die Stereotypen und weißt mit einer Markierung auf problematische Formulierungen hin:

Das Nicht-ernst-nehmen
Wir wollen allen Menschen das Gefühl geben, vollständig wahrgenommen und akzeptiert zu werden. In der wertschätzenden Kommunikation sollten wir deshalb sprachliche Verniedlichungen oder mehrdeutige Komplimente vermeiden (siehe Leitfaden ab Seite 9). Ein Beispiel:

In diesem Fall schlägt WhatImean sogar eine konkrete Verbesserung vor.
Abwertende umgangssprachliche Ausdrücke und Redewendungen
Wir alle sind von sprachlichen Gewohnheiten geprägt. Es haben sich bei uns Formulierungen etabliert, die von anderen Menschen unangenehm oder gar beleidigend empfunden werden. Wir benutzen diese Formulierungen selten mit Absicht, der Eindruck von fehlender Sensibilität bleibt. Es bedarf einer Sensibilisierung, um die Gewohnheiten zu brechen. Ab Seite 10 werden einige Beispiele genannt, die in WhatImean zu Meldungen führen:

Für alle Beispiele liefert WhatImean konkrete Verbesserungsvorschläge.
Geschlechtergerechte und geschlechtsneutrale Formulierung
Im Deutschen verwenden wir oft das so genannte „generische Maskulinum“, also männliche Personenbezeichnungen, bei denen Frauen eingeschlossen sind und “mitgedacht” werden. Einige Untersuchungen haben gezeigt, dass es mit dem “mitgedacht” nicht immer so gut funktioniert und Frauen benachteiligt werden. Wir sollten deshalb versuchen, solche Formulierungen zu vermeiden. Dafür muss man nicht zwangsweise Genderzeichen wie den Genderstern oder Genderdoppelpunkt verwenden. Oftmals gibt es geschlechtsneutrale Synonyme, die alle einbeziehen.
Die Empfehlungen von Boehringer Ingelheim listen viele Beispiele aus. Hie ein kleiner Ausschnitt:

Geschlechtsneutrale Anreden und Pronomen
Es wird gerne übersehen, dass auch Pronomen wie jeder oder keine eine Form des generischen Maskulinums darstellen.

Wichtig ist vor allem die Anrede, an der wir ja deutlich machen, wen wir adressieren. Wenn sich die Anrede auf ein bestimmtes Geschlecht bezieht, grenzen wir bereits Personen aus, bevor wir zu unserem eigentlichen Thema kommen. Genderneutrale Anreden helfen auch dann, wenn uns das Geschlecht der jeweiligen Person nicht bekannt ist.

Keine Klischees verwenden
Keiner Person sollten aufgrund des Geschlechts bestimmte Eigenschaften zugewiesen werden. Das gilt insbesondere für Berufsbezeichnungen:

Benachteiligungsfreie Kommunikation
Benachteiligungsfreie Kommunikation geht weit über das Vermeiden von Stereotypen oder genderspezifischen Formulierungen hinaus. Die Charta der Vielfalt und das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz haben zum Ziel, Benachteiligungen aufgrund von Geschlecht, Religion, Weltanschauung, Alter, Behinderung oder sexuelle Orientierung zu verhindern.
Sexuelle Orientierung
Unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung sollten alle Menschen wertgeschätzt werden. Es sollten Formulierungen verwendet werden, die sexuelle Orientierung ausgrenzen oder abwerten.

Alter
Aus dem Alter eines Menschen kann man keine Schlüsse über die Eigenschaften schließen. Auch alte Menschen sind dynamisch, zupackend und weltoffen. “Alt” sollte im Zusammenhang mit Personen nicht abwertend verwendet werden.
Wir sollten auch zum Teil etablierte Formulierungen vermeiden, die stark altersdiskriminierend sind:

Religion und Weltanschauung
In Unternehmen arbeiten Menschen mit unterschiedlicher Religion und Weltanschauung. Formuliere Festtagsgrüße möglichst individuell oder nutze neutrale Formulierungen. Vermeide auf jeden Fall abwertende Formulierungen wie diese:

Menschen mit Behinderung
Leider nutzen wir in unserem Sprachgebrauch immer noch viele Formulierungen, die Menschen mit Behinderung ausschließen oder die Einschränkung in einer unangebrachten Form darstellen:

Ethnische Herkunft
Jeder Mensch soll unabhängig von seiner Herkunft oder kulturellen Tradition im Unternehmen wertgeschätzt werden. Formulierungen wie “Ausländer” grenzen aus und sind unnötig, wenn das Herkunftsland bekannt ist. Für alle problematischen Formulierungen gibt es gleichwertige Alternativen, die wertschätzender sind:

Zusammenfassung
Wertschätzende Kommunikation ist vielschichtig. Die Empfehlungen von Böhringer Ingelheim zeigen dies eindrucksvoll. Ohne intensives Studium wird es den wenigsten Menschen im Unternehmen gelingen, die vielen gewohnten Formulierungen zu vermeiden, die Menschen ausgrenzen oder abwerten. Softwareprogramme wie WhatImean können helfen, allen Mitarbeitenden eine Unterstützung bereitzustellen, die jederzeit verfügbar ist und objektive Verbesserungsvorschläge macht. Die Rückmeldung der Software führt über die Zeit zu einem Lerneffekt und steigert die wertschätzende Kommunikation im gesamten Unternehmen nachhaltig und signifikant.
Hat dir mein Blogbeitrag gefallen?
Bitte bewerte ihn und gib mir damit Feedback.
zu diesem Artikel?